...ältere Ausgaben...

Titel Europa Dokumentaro

das virtuelle Magazin
- Ausgabe Juni 2006



Siegfried Piotrowski  
Editorial

Nach langer Pause  heute eine neue Ausgabe von "europa dokumentaro" .
Europa ist grösser geworden, die Integration von Rumänien und Bulgarien steht vor der Tür. Als Mitglied des Vorstands des Kuratoriums Wirtschaftskompetenz für Europa (KWE) war ich Anfang April in Bukarest. Das KWE ist Träger des Europäischen Wirtschaftsführerscheins (European Business Competence* Licence - EBC*L). Am 8. April wurde die rumänische EBC*L-Repräsentanz akkreditiert.  

Entnehmen Sie der aktuellen Ausgabe  mehr über die Akkreditirung der rumänischen EBC*L-Repräsentanz.

Herzlichen Glückwunsch: Professor DDr. Gerhard E. Ortner wurde am  8. Juni in Paderborn das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Die Gesellschaft für Pädagogik und Information (GPI), wissenschaftliche Fachgesellschaft für Multimedia, Bildungstechnologie und Mediendidaktik verleiht 2006 zum 11. Mal seit 1995 die Comenius-Auszeichnungen für exemplarische IKT-basierte Bildungsmedien. Zusammen mit dem Institut für Bildung und Medien, der Universität Wien, der Österreichischen Gesellschaft für Bildung und Kommunikation sowie der European Society for Education and Communikaction (ESEC) wurde die Auszeichnungsveranstaltung am Donnerstag, 22. Juni 2006 in  Wien  durchgeführt.

Die Deutsche Gesellschaft für Kybernetik e.V., Berlin (GfK) veranstaltet ihren traditionellen "Berliner November" 2006 am 17. und 18. November wieder im Clubhaus der Freien Universität Berlin. Das Rahmenprogramm am Freitag wird als Fachtagung "Multimedia und ethische Bildung" gestaltet. Im Anschluß daran vergeben die Gesellschaft für Pädagogik und Information (GPI) und die GfK den Wiener-Schmidt-Preis 2006. Der Samstag ist dem interessanten Thema "Management und Kybernetik" gewidmet.

Ihr
    Unterschrift

Universitätsprofessor DDr. Gerhard E. Ortner geehrt

Der Bundespräsident hat Herrn Professor Dr. Dr. Gerhard E. Ortner das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Am 8. Juni 2006 wurde es ihm anläßlich einer Feierstunde im großen Sitzungssaal des Kreishauses Paderborn vom Landrat ausgehändigt.
Die Presse berichtete darüber:


Bildung für alle Schichten öffnen
Prof. Ortners Engagement gewürdigt
09.06.06


Paderborn (WV). Der Intendant der »Musica sacra«-Festspiele in Paderborn, Prof. Dr. Dr. Gerhard E. Ortner, hat gestern das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Landrat Manfred Müller hat die Auszeichnung im Kreishaus verliehen. In seiner Laudatio würdigte Müller Ortners langjähriges Engagement für Bildung und Kultur.

Seit Jahrzehnten sei er bemüht, Bildungsmöglichkeiten und -chancen des Einzelnen zu erhöhen. Dabei habe er verschiedene Wege gewählt. An der Fernuniversität Hagen hat Professor Ortner den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, Fachrichtung Personalwirtschaft und Unternehmenskommunikation, inne; außerdem lehrt er als Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin. Er leitet das Zentrale Institut für Fernstudienforschung in Hagen und das Institut für Bildung & Medien in Berlin. Neben seinem beruflichen Engagement ist Ortner Mitglied und zurzeit Vorsitzender der 1964 gegründeten Gesellschaft für Pädagogik und Information (GPI), die sich mit Mediendidaktik, Bildungstechnologie und Multimedia befasst.

Die in der GPI ehrenamtlich tätigen Fachwissenschaftler machen die von ihm geprüften, neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet systematischer und wissenschaftlicher Lernverfahren einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Dank Ortners Engagement konnten die kompletten Bestände der ehemaligen DDR-Zentralstelle für Unterrichtsmittel gesichert und erschlossen werden. Darüber hinaus zählt Ortner zu den Gründungsmitgliedern der Westfälischen Gesellschaft für Weiterbildung (WGW). Seither ist er im Vorstand tätig und Leiter des wissenschaftlichen Beirates. Die WGW engagiert sich in in der Erwachsenenbildung.

Der Geehrte ist auch im REFA-Bundesverband engagiert, der die Förderung von Bildung und Wissenschaft auf den Gebieten der Arbeitsorganisation und Unternehmensentwicklung verfolgt. Durch Ortners Arbeit wurde die Entwicklung neuer Formen des Lehrens und Lernens im Verband maßgeblich beeinflusst. In Paderborn am besten bekannt ist Ortners Einsatz für »Musica Sacra«. Die Biennale fand seit 1999 bislang vier Mal statt.

Bundesverdienstkreuz an Ortner


Programm der Akkreditierung der rumänischen EBC*L-Repräsentanz

Programm Bukarest


An der Veranstaltung nahmen etwa 60 hochkarätige Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Lehre, Arbeitsvermittlung etc. teil. Bild 1 zeigt die Übergabe des  Agréments an die Leiterin der Repräsentanz, Frau Mariana Matache, Bild 2 gewährt einen Blick in den Saal Platinum.

Agrément
Übergabe der Urkunde - v.l.n.r.: Dipl.-Hdl. Martin Purpur (EBC*L), Mariana Matache (Leiterin des IIZ/DVV-Projekts Rumänien), Siegfried Piotrowski (Mitglied des Vorstands des KWE)

Publikum
Blick in den Veranstaltungsraum im Hotel Howard Johnson Grand Plaza




Wirtschaftskompetenz für Rumänien - Vortrag von Siegfried Piotrowski

Schlüsselqualifikation Wirtschaftskompetenz


Wikipedia, die freie Enzyklopädie [1], gibt zu den Begriffen Wirtschaft und Kompetenz folgende Beschreibungen:

Der Begriff Wirtschaft (Wortbedeutung: "Wert schaffen") umschreibt alle Einrichtungen und Handlungen von Menschen mit dem Ziel, die in der Umwelt vorhandenen Ressourcen und die vom Menschen geschaffenen Ressourcen zur Befriedigung ihrer materiellen und immateriellen Bedürfnisse zu nutzen und zu fördern.
Wirtschaft ist das deutsche Wort für oikonomia (griech.), das im antiken Hellas und Rom die Verwaltung des Haushaltes bezeichnete. Wirtschaft wurde traditionell als übergreifende Bezeichnung für die Verbindung von Boden, Rohstoffen, Handel, Arbeit und Kapital verwendet. [1]

Kompetenz (v. lat. competere - zusammentreffen) bezeichnet die Fähigkeit (psychologisch) und ist juristisch gleichbedeutend mit der Zuständigkeit eines Menschen (oder eines Organs), bestimmte Aufgaben selbständig durchzuführen.
Der Kompetenzbegriff gewinnt in verschiedenen Disziplinen zunehmend an Bedeutung. So wird etwa in der Pädagogik seit Ende des 20. Jahrhunderts statt von Qualifikation verstärkt von Kompetenz gesprochen. Der Qualifikationsbegriff war problematisch geworden, weil er die Passung von situativen Anforderungen (etwa einer Tätigkeit) einerseits und den personalen Voraussetzungen zu deren Bewältigung in einen (zu) engen Zusammenhang bringen wollte. Kompetenzen sind weniger eng auf Anforderungen von Berufen oder Tätigkeiten bezogen, sondern sind allgemeine Dispositionen von Menschen zur Bewältigung bestimmter lebensweltlicher Anforderungen bzw. die menschliche Fähigkeit zur Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation (s. etwa auch der bereits in den 1980er Jahren etablierte Begriff der kommunikative Kompetenz von Habermas).
Je nach Standpunkt gibt es ganz unterschiedliche Definitionsvorschläge, woraus sich Kompetenzen zusammensetzen. [1]

Alle reden von Wirtschaftskompetenz. Aber: Jeder denkt dabei an etwas anderes.
Was ist nun Wirtschaftskompetenz tatsächlich ? Für den deutschen Ökonomen Horst Siebert zeigt sich Wirtschaftskompetenz weniger an kurzfristigen Kennzahlen als an der Einsicht in die sehr komplexen wirtschaftlichen Zusammenhänge und Wechselwirkungen.
Ohne Grundkenntnisse der Nationalökonomie kann von Wirtschaftskompetenz keine Rede sein. Zur Wirtschaftskompetenz gehört es, den volkswirtschaftlichen Kreislauf im Blick zu haben, die Wirkung auf Unternehmen, Verbraucher, Sozialsysteme, Wettbewerb und auch die Länder um uns herum nicht außer acht zu lassen. [2]

Wir stellen seit Jahren fest, dass die Anforderungen an das Qualifikationsniveau steigen. Leider sind die Reformen des Bildungswesens nur unzureichend oder gar völlig ausgeblieben.

Einer Prognos-Studie „Arbeitslandschaft 2010“ aus dem Jahre 1999 ist der Strukturwandel beim Weg in die Dienstleistungsgesellschaft in Deutschland wie folgt zu entnehmen:


Strukturwandel:
Dienstleistungsgesellschaft


Sekundäre Dienstleistungen

Betreuen, Beraten, Lehren, Publizieren, Organisation, Management, Forschung und Entwicklung
1995: 22,80 %
2010: 35,40 %

Primäre Dienstleistungen

Transportieren Lagern, Reinigen, Bewirten, Bürotätigkeiten, Handelstätigkeiten
1995: 42,40 %
2010: 36,20 %

Produktionsorientierte Tätigkeiten

Reparatur, Einrichtung und Wartung von Maschinen, Herstellung
1995: 34,90 %
2010: 28,30 %

Dieser Strukturwandel wird sich ähnlich oder gleich auch in anderen europäischen Ländern vollziehen. Die Studie zeigt auf, dass Arbeitsplätze mit „einfachen“ Tätigkeiten ersatzlos wegfallen oder „abwandern“, outgesourced werden. Das kann für Rumänien zunächst vorteilhaft sein, weil Arbeitsplätze geschaffen werden. Leider ist die Entwicklung aber nicht von langer Dauer, dann tritt dieser Wandel auch hier ein.

Um gegen zu steuern verlangt Prognos, [3] 1959 in Basel als „Think Tank“ gegründet,  „Vermittlung von Wirtschaftskompetenz durch Modernisierung und Erweiterung des Fächerkanons“. Auf die Studie komme ich noch einmal zurück.


Wirtschaftskompetenz in Unternehmen

Schon weiterführende Schulen, insbesondere dann aber Fachhochschulen und  Universitäten müssen im Bewusstsein der Lernenden verankern, dass Allgemeinbildung unverzichtbarer Teil der Berufsbildung ist. Allgemeinbildung muss anwendungsorientiert „abgerufen“ werden können. Den Lernenden sind das unbedingte Wollen und die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen zu vermitteln. Teamfähigkeit, die in Unternehmen unabdingbar ist, muss Teil eines jeden Lehrplans sein. Teamfähigkeit schafft Sozialkompetenz.

Nur als Beispiel greife ich hier einmal das Studienkonzept der staatlich anerkannten privaten Fachhochschule des Mittelstands (FHM) [4] in Bielefeld heraus, das vier Kompetenzbereiche umfasst:


Allgemeine Wirtschaftskompetenz

Volkswirtschaftslehre
Betriebwirtschaftslehre
Unternehmensführung
Marketing/Vertrieb
Rechnungswesen/Finanzierung
Controlling
Wirtschaftsrecht
Wirtschaftsinformatik
Wirtschaftsmathematik/Statistik

Spezielle Wirtschaftskompetenz

Mittelstandsmanagement
Beschaffungs- und Produktionswirtschaft
Kundenbeziehungsmanagement
Personalmanagement/Arbeitsrecht
Projektmanagement
Außenwirtschaft
Steuerrecht

Personale und soziale Kompetenz

Wirtschaftsenglisch
Selbstmanagement und -marketing
Teammanagement
Präsentation und Moderation
„studium parallele“

Aktivitäts- und Handlungskompetenz
Studium in der Praxis im In- und Ausland
Wissenschaftliches Arbeiten
Unternehmensgründung
Strategische Karriereplanung

Bildungspolitik: Herausforderungen durch Globalisierung und EU-Beitritt

Unter Globalisierung versteht man den Prozess der zunehmenden weltweiten Vernetzung der Menschen und Gesellschaften. Die damit verbundenen Veränderungen von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnissen nennt man Globalisierungseffekte. Die Globalisierung wird ermöglicht und unterstützt durch den technischen Fortschritt in den Bereichen Information und Kommunikation, Produktion, Kapital, Transport und Verkehr, auf politischer Ebene durch die zunehmende Liberalisierung des Welthandels. [3]

Der aus der Ökonomie und Soziologie stammende Begriff Globalisierung, der 1961 erstmals in einem englischsprachigen Lexikon auftaucht, dringt nach 1990 in die öffentlichen Debatten. Eine andere, wenig gebräuchliche Bezeichnung ist Mondialisierung (nach dem im Französischen bevorzugten Begriff Mondialisation: Le monde heißt 'die Welt'). Einige bezeichnen den beschriebenen Prozess nicht als Globalisierung, sondern als Entnationalisierung oder Denationalisierung, um auszudrücken, dass der Nationalstaat im Zuge der Globalisierung immer mehr an Macht und Bedeutung verliert.
Kurz: Globalisierung bedeutet: zunehmende wirtschaftliche und nichtökonomische Verflechtung. [3]

Der Vertrag über die Europäische Union "V EU" wurde am 7. Februar 1992 von den zwölf Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten unterzeichnet. Er ist seit dem 1. November 1993 in Kraft und soll die Integration nach innen vertiefen sowie die Handlungsfähigkeit der Gemeinschaft nach außen stärken.

Allgemeine und berufliche Bildung hat als Ziel eine ,,Europäische Dimension".  Zur Entwicklung einer qualitativ hochstehenden Bildung soll die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten gefördert werden; ihre Tätigkeit erfolgt unter strikter Beachtung ihrer Eigenverantwortung für die Lehrinhalte, die Gestaltung des jeweiligen Bildungssystems sowie der Vielfalt ihrer Kulturen und Sprachen. Die Tätigkeit der Gemeinschaft hat unter anderem folgende Ziele:


- das Erlernen und die Verbreitung der Sprachen der Mitgliedstaaten,
- die Förderung der Mobilität von Lernenden und Lehrenden, auch durch die Förderung der akademischen Anerkennung der Diplome und auch Studienzeiten,
- die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen,
- den Ausbau des Informations- und Erfahrungsaustausches über gemeinsame   Probleme im Rahmen der Bildungssysteme der Mitgliedstaaten
- die Förderung des Ausbaus des Jugendaustausches und des Austausches   sozialpädagogischer Betreuer,
- die Förderung der Entwicklung der Fernlehre.

Die berufliche Bildung wird von der Gemeinschaft unter strikter Beachtung der Mitgliedstaaten für Inhalt und Gestaltung derselben unterstützt und ergänzt und hat zum Ziele:

- Erleichterung der Anpassung an die industriellen Wandlungsprozesse, insbesondere durch berufliche Bildung und Umschulung,
- Verbesserung der beruflichen Erstausbildung und Weiterbildung zur Erleichterung der beruflichen Eingliederung und Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt,
- Erleichterung der Aufnahme einer beruflichen Bildung sowie Förderung der Mobilität der Ausbilder und der in beruflicher Bildung befindlichen Personen, insbesondere der Jugendlichen,
- Förderung der Zusammenarbeit in Fragen beruflicher Bildung zwischen Unterrichtsanstalten und Unternehmen,
- Ausbau des Informations- und Erfahrungsaustausches über gemeinsame Probleme im Rahmen der Berufsbildungssysteme der Mitgliedstaaten.

Für Forschung und Technologische Entwicklung gelten:

Die wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen der Industrie sollen in der Gemeinschaft gestärkt, die Entwicklung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit gefördert werden Zur Ergänzung der in den Mitgliedstaaten vorhandenen und geplanten Aktionen werden folgende Maßnahmen getroffen:

- Durchführung von Programmen für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration unter Förderung der Zusammenarbeit mit und zwischen Unternehmen, Forschungszentren und Hochschulen,
- Förderung der Zusammenarbeit mit dritten Ländern und internationalen Organisationen auf dem Gebiet der gemeinschaftlichen Forschung, technologischen Entwicklung und Demonstration,
- Verbreitung und Auswertung der Ergebnisse der Tätigkeiten auf dem Gebiet der gemeinschaftlichen Forschung, technologischen Entwicklung und Demonstration,
- Förderung der Ausbildung und der Mobilität der Forscher aus der Gemeinschaft.


Ein mehrjähriges Rahmenprogramm, in dem alle Aktionen der Gemeinschaft zusammengefasst werden hat zum Inhalt, wissenschaftliche und technologische Ziele sowie deren Prioritäten festzulegen sowie den Gesamthöchstbetrag und die Einzelheiten der finanziellen Beteiligung der Gemeinschaft am Rahmenprogramm zu regeln. Das schließt ein, die Regeln für die Beteiligung von Unternehmen, Forschungszentren und Hochschulen festzulegen und für die Verbreitung der Forschungsergebnisse aufzustellen. [5]

Der globale Bildungsmarkt steht nach Recherchen eines Expertenkreises, vor einem radikalen Wandel. Der MultiMedia - Einsatz wird für Universitäten zur "Überlebensfrage". Lernwillige werden im  Internet nach weltweit angebotenen Kursen und Abschlüssen suchen, virtuelle Hochschulen werden in direkte Konkurrenz zu klassischen Hochschulen treten.

Der Einsatz der Neuen Medien ist mit immensen Kosten verbunden, pro Studiengang mit mehreren Millionen Euro. Universitäten müssen unternehmerisch denken und handeln lernen, es ist eine gemeinsame strategische Ausrichtung von Regierungen, Hochschulen und Industrien zu finden.

Wahrscheinlich ist, dass Hochschulen es  sich in Zukunft nicht mehr leisten werden können, alle Lehr-Bereiche anzubieten. Universitäten müssen sich gegebenenfalls spezialisieren. Möglich ist, dass ein starkes Institut sein Angebot weiter  vermarkten wird; dort wo Lücken entstehen, wird es Angebote anderer Hochschulen einkaufen."

Virtuelle Lehrangebote gehören heute entweder schon zum Business oder werden vollständig abgelehnt - nicht alle Universitäten oder Professoren sehen einen Zusatznutzen in der Einrichtung von Online-Studiengängen. Eine vor einiger Zeit vorgenommene Bestandsaufnahme gab keinen Anlass zur Euphorie. Die aufzuwendenden Kosten sind gewaltig, die Suche nach Partnern und Strategien ist zum Teil langwierig.[6]


Ich komme noch einmal auf die PROGNOS-Studie zurück. Unter der Überschrift „Arbeitswelt 2020 – der „Unternehmer im Arbeitnehmer“ werden die Megatrends aufgezeichnet:

Megatrends

Globalisierung

- Zunahme internationaler Konkurrenz und Kooperation
- Verringerung der Halbwertzeit von Fachwissen

Wirtschaftlicher Strukturwandel

- Übergang in wissensbasierte Dienstleistungsgesellschaft
- Anstieg der Qualifikationsniveaus

Neue Technologien

- Verkürzung der Produktzyklen
- Zunehmende Vernetzung

Demografischer Wandel

Alterung der Belegschaften
Nachwuchsmangel

Die PROGNOS-Studie fasst zusammen:

Bildungssysteme müssen neuen Anforderungen angepasst werden. Grundlegende Reformen sind notwendig. Stärkung des Kompetenzerwerbs ist wichtigster Bestandteil jeder Reform.
Den Lernenden sind zu vermitteln:


Anforderungen an Bildungssysteme


Ausbildung der Schlüsselkompetenzen:
Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Projektorientierung

Managementkompetenzen:
Befähigung zur Existenzgründung

Fremdsprachenkompetenz, interkulturelle Sensibilität

Medienkompetenz

Das Kuratorium Wirtschaftskompetenz für Europa


Zur flächendeckenden Verbreitung im Bildungs- und Beschäftigungssystem und zur wissenschaftlichen Evaluierung wurde zur Jahreswende 2002/2003 der Verein Kuratorium Europäischer Wirtschaftsführerschein mit Sitz in Paderborn gegründet. Inzwischen hat das Kuratorium seinen Namen in "Kuratorium Wirtschaftskompetenz für Europa e.V." [6] geändert, um dem erweiterten Aufgaben- und Geltungsbereich Rechnung zu tragen. Es behält die Funktion des ideellen, übergeordneten Trägers.

Der Vereinszweck ist in der Satzung wie folgt beschrieben:


- Der Zweck des Vereins ist die Förderung der Vermittlung und Evaluierung von wirtschaftlicher Bildung durch alle hierfür geeigneten Maßnahmen.
- Zur Erreichung dieses Zweckes arbeitet der Verein eng mit Fachleuten der wirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung, mit Experten des Multimedialernens und mit Personen, die in Wirtschaft und Verwaltung Verantwortung für Personalentwicklung und Personalwirtschaft tragen, zusammen.
- Der Verein nimmt gutachterlich Stellung zu allen inhaltlichen Fragen, die in engem Zusammenhang mit dem Gegenstand des Vereins stehen, und fördert den internationalen Gedankenaustausch sowie die internationale Zusammenarbeit zu Erforschung und Vermittlung wirtschaftlicher Bildung.

Neben den vereinsrechtlich vorgeschriebenen, richtet das Kuratorium Wirtschaftskompetenz für Europa zwei Beratungsgremien ein: Der Expertenrat besteht zum einen aus Vertretern relevanter wissenschaftlicher Disziplinen, zum anderen aus ausgewiesenen Sachkennern aus selbstständigen Bildungsinstitutionen, unselbstständigen Bildungseinrichtungen in Wirtschaft und Verwaltung, schließlich aus hochqualifizierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus Wirtschaft und Verwaltung, die mit personalwirtschaftlichen Funktionen und Aufgaben der Personalentwicklung betraut sind. Die Mitglieder des Expertenrates werden durch den Vorstand des Kuratoriums berufen. Das Referenznetzwerk wird aus Einrichtungen in Wirtschaft und Verwaltung gebildet, die die Initiativen des KuratoriumsWirtschaftskompetenz für Europa ideell und materiell unterstützen und in ihrem Bereich für die praktische Umsetzung von Qualifizierungsmaßnahmen zur Erhöhung der Wirtschaftskompetenz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sorge tragen. [7]Das Kuratorium ist Träger des Europäischen Wirtschafts- führerscheins EBC*L. .                                                                                                                                                                                                                           
 
EBC*L


Ich habe die grosse Hoffnung, dass Sie im Jahr 2007 Mitglied der EU werden. Seit vielen Jahren kenne ich Ihr Land aus meiner Tätigkeit als Honorarprofessor für Produkt- und Produktionsmanagement sowie Marketing an der "Lucian Blaga"-Universität in Sibiu. Rumänien bringt alle Voraussetzungen mit, im Laufe der Zeit  eine grössere Rolle in der Staatengemeinschaft spielen zu können. Sie haben den überwiegenden Teil der Aufnahmevoraussetzungen erfüllt. Arbeiten Sie nun noch an den letzten Feinheiten. Willkommen in der EU.

Literatur

[1] „Wirtschaft“ und „Kompetenz“ in Wikipedia, die freie Enzyklopädie
[2] Wilfried Herz in DIE ZEIT, 25/2002
[3]Prognos AG Basel „Ökonomische Bildung und die Zukunftsaussichten in Deutschland in WiGy-Club Forum 2004
[4] Bachelor-Studiengang „Betriebswirtschaft“ der FHM
[5] Piotrowski, Siegfried: Europäisches Recht - Maastrichter Verträge
[6] Piotrowski, Siegfried: Bildungstechnologie zu Beginn des 21. Jahrhunderts
[7] http://www.wirtschaftsfuehrerschein.de/Seiten/kuratorium.htm


Comenius-Edu-Media- und Erasmus-Euro-Media-Awards

Am 22. Juni 2006 wurden im Wiener Curhaus zu St. Stephan die Comenius-EduMedia-Awards und  Erasmus-EuroMedia-Awards verliehen. Die Fest- veranstaltung der Gesellschaft für Pädagogik und Information e. V. (GPI) und der European Society for Education und Communication e.V. (ESEC) war ein Treffpunkt für die internationale Bildungsmedienbranche.
Das Tagungsprogramm :


Programm Wien


Empfang im Rathaus
Empfang im Rathaus


Impressum:
europa dokumentaro erscheint als virtuelles Magazin (ISSN 1439-216X).
Herausgeber, Chefredaktion und verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes:
Siegfried Piotrowski, Schultenhardtstr. 27, D- 58093 Hagen, Telefax + 49 (0) 23 31 / 95 34 08,
mailto: piotrowski@piotrowski.de
Copyright 1996-2006 All Rights Reserved - Alle Rechte vorbehalten by/für Siegfried Piotrowski